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„Gemeinsam unterwegs“ am 25. September in Niederösterreich:

Pilger- und Radwanderungen zu Kulturschätzen, Präsentation der restaurierten Pfarrkirche Senftenberg und Depot des Wiener Tramwaymuseums sind Höhepunkte des Tages des Denkmals 2016

Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ lädt das Bundesdenkmalamt am 25. September zum österreichweiten Tag des Denkmals 2016. In Niederösterreich öffnen bei insgesamt 38 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Klöster, Schlösser, Fabriken, historische Verkehrsmittel u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Führungen und Präsentationen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und zeigen Fortschritte und Ergebnisse aktueller Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

„Gemeinsam unterwegs“ auf Pilgerwegen, Handelsstraßen, historischen Verkehrswegen und Themenwegen

„Unter dem Motto ‚Gemeinsam unterwegs’ haben wir wieder ein breites Programm zusammengestellt: Wir begeben uns auf Pilgerwege, Handelsstraßen und historische Verkehrswege, aber auch auf die zahlreichen Themenwege in unserem Land“, sagt Landeskonservator HR Dr. Hermann Fuchsberger, Abteilung für Niederösterreich. „Auch mit dem Fahrrad kann unser kulturelles Erbe am diesjährigen Tag des Denkmals erkundet werden: In einer geführten Tour auf dem Thayatal-Radweg laden wir zu einer kulturgeschichtlichen Reise mit einigen Überraschungen.“

An vielen Orten zeigen Denkmalpflegerinnen und -pfleger sowie Restauratorinnen und Restauratoren Neuentdecktes und Bekanntes unter neuen Gesichtspunkten. In Topotheken stellen Gleichgesinnte ihre jeweilige Ortsgeschichte vor, auch einige Museen und Stifte laden am Tag des Denkmals zu speziellen Veranstaltungen und Führungen.

PR Bild BDA Landeskonservator Niederösterreich HR Dr Hermann Fuchsberger © BDA Foto Bettina Neubauer-Pregl
Landeskonservator Niederösterreich HR Dr. Hermann Fuchsberger © BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl

Via Sacra: Geführte Pilgerwanderung und Kulturführungen am ältesten Pilgerweg Österreichs

Die Via Sacra, die Wallfahrtsroute von Wien nach Mariazell, gilt als ältester Pilgerweg Österreichs. Am Tag des Denkmals findet eine geführte Pilgerwanderung von Türnitz nach Josefsberg statt, bei der auch drei am Weg gelegene Kulturschätze besichtigt werden können. Die Wanderung beginnt um 9.30 Uhr in Türnitz mit einer Kurzführung in der barocke Kapelle „Heimsuchung Unserer Lieben Frau zu den Sieben Brunnen“ (Maria Siebenbrünn) von 1729 mit benachbarter Einsiedelei. Kurz vor Mittag wird Annaberg – eine der wichtigsten Wallfahrtsstationen an der Via Sacra – erreicht. Die Pfarrkirche mit gotischem Chor wurde 1217 errichtet. Im Inneren befindet sich die aus dem Jahr 1440 stammende Anna-Selbdritt-Gruppe von Jakob Kaschauer, ein wahres Kleinod hoher gotischer Schnitzkunst.

PR Bild BDA Pilger an der Via Sacra © Mostviertel Tourismus, www.weinfranz.at
Pilger an der Via Sacra © Mostviertel Tourismus, www.weinfranz.at

Josefsberg in der Gemeinde Mitterbach ist die höchst gelegene Pfarre von Niederösterreich. Pfarrer Chrysostomos Sandweger malte um 1830 die Arbeit und das Leben der Holzknechte im Ötschergebiet an die Wände des Speisezimmers im Pfarrhof. Eine Führung zu diesem Zyklus aus 10 Wandbildern bildet um 17 Uhr den Abschluss der Pilgerwanderung.

Thayarunde Fahrradtour: auf der Trasse der ehemaligen Göpfritz-Raabsbahn zu Schlössern, Burgen und weiteren Denkmalen aus vielen Jahrhunderten

Ausgewählte Denkmale können heuer im Rahmen einer geführten Radtour erkundet werden: In zwei Abschnitten zu je 10 km entlang der Thayarunde führt ein Experte des Bundesdenkmalamtes zunächst von Göpfritz an der Wild nach Groß-Siegharts. Bei einem Rundgang durch das restaurierte Barockschloss Göpfritz wird u.a. die Modelleisenbahnanlage vorgeführt und die expressionistisch ausgestattete Kapelle im Dachraum besichtigt. In der Pfarrkirche Groß-Siegharts werden ein jüngst restauriertes Deckenfresko sowie die Selbstspieleinrichtung der Kirchenorgel präsentiert, Führungen durch das Schloss Groß-Siegharts thematisieren u.a. die reichen Malereien, Stuckdecken und die handwerkliche Tradition des Ortes.

Am Nachmittag geht es weiter nach Oberndorf, wo die Wasserleitung und die Allerheiligenkapelle besichtigt werden, und anschließend zur Burg nach Raabs an der Thaya. In der Burgkapelle besteht die einmalige Möglichkeit, Spuren aus unterschiedlichen Jahrhunderten zu entdecken und die Vorbereitungsarbeiten, Planungen und Überlegungen der künftigen Restaurierung vermittelt zu bekommen. Die Druckwerkstatt gewährt Einblicke in ein historisches Handwerk. Alle Programmpunkte der Radtour sind am Tag des Denkmals auch individuell besuchbar.

PR Bild BDA Burg Raabs, Südansicht © BDA Foto Markus Schmoll
Burg Raabs, Südansicht © BDA, Foto: Markus Schmoll

Pfarrkirche Senftenberg: Restaurierungsarbeiten bringen Darstellung des Christophorus aus dem 13. Jahrhundert ans Licht

Die befestigte Pfarrkirche des hl. Andreas bildete einst mit der Burganlage in Senftenberg eine wichtige Talsperre im Kremstal. Heute erstrahlt sie nach einer umfassenden Restaurierung wieder, malerisch umgeben von Weinbergen, im alten Glanz.

Neben neuen Erkenntnissen wurde im Zuge der Arbeiten auch eine Darstellung des Hl. Christophorus aus dem 13. Jahrhundert gefunden. Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Akademie der Bildenden Künste wurde das Wandbild restauriert. Am Tag des Denkmals präsentiert die Restauratorin diese Darstellung erstmals der Öffentlichkeit, außerdem wird der Zugang über die Kirchenempore zur Ruine ermöglicht. Eine Expertin des Bundesdenkmalamtes stellt neue Erkenntnisse über die Baugeschichte der Anlage vor.

Museumsdepot des Wiener Tramwaymuseums in Traiskirchen: 27 denkmalgeschützte historische Wägen geben Einblicke in die über 100-jährige Geschichte der Wiener Straßenbahnen

Das Museumsdepot Traiskirchen der Sammlung „Wiener Tramwaymuseum“ beherbergt 27 denkmalgeschützte historische Wiener Tramwayfahrzeuge, welche nicht nur hier abgestellt, sondern auch in Restaurierungswerkstätten aufgearbeitet werden. Zu besichtigen sind Fahrzeuge ab dem Jahr 1900 mit offenen Plattformen und Steckgitter bis zum ULF-Versuchsträger, dem Niederstflur-Gelenktriebwagen mit der weltweit niedrigsten Einstiegshöhe von 15,2 cm.

Am Tag des Denkmals öffnet das Museumsdepot seine Tore. Neben Kuratoren-Führungen durch die Halle kann auch die Bilderausstellung „Die Wiener Tramway und ihr Museum“ zum 50-jährigen Bestehen der Sammlung besichtigt werden.

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Museumsdepot Traiskirchen, Halle innen © Helmut Portele

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich