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„Heimat großer Töchter“ am 24. September in Salzburg:

Tag des Denkmals begibt sich auf die Spuren bedeutender Frauen und zeigt erfolgreiche Restaurierungsprojekte historischer Bauwerke

Am 24. September lädt das Bundesdenkmalamt zum österreichweiten Tag des Denkmals 2017, der dieses Jahr unter dem Motto „Heimat großer Töchter“ stattfindet. Allein in Salzburg öffnen bei insgesamt 29 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Burgen, Schlösser, Bürgerhäuser, Museen u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore und ermöglichen einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Spezielle Führungen und Präsentationen rücken dabei anhand von Baudenkmalen die Lebens- und Berufsverhältnisse von Frauen in den Mittelpunkt. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter tagdesdenkmals.at abrufbar.

Vielfältiges Programm zum Motto „Heimat großer Töchter“ und 50-Jahr-Jubiläum Altstadterhaltungsgesetz Salzburg

„Entsprechend unserem diesjährigen Motto ‚Heimat großer Töchter’ vermitteln wir heuer anhand ausgewählter Baudenkmale die verschiedensten Lebens- und Berufsverhältnisse von Frauen. Dabei rücken wir nicht nur berühmte Frauen in den Fokus, sondern wecken auch Erinnerungen an anonyme Frauen und machen deren Lebensgeschichten erfahrbar“, sagt Landeskonservatorin Dipl.-Ing.in Eva Hody, Abteilung für Salzburg. Dabei spannt sich der Bogen von Anna Bahr-Mildenburg über Isadora Duncan hin zu Rosita Magnus, Margarethe Schütte-Lihotzky und die berühmte Schauspielerin Romy Schneider.

PR Bild BDA Landeskonservatorin DI Eva Hody © BDA
Landeskonservatorin DI Eva Hody © BDA

Salzburg feiert in diesem Jahr außerdem das 50-jährige Jubiläum seines Altstadterhaltungsgesetzes zum Schutze des Stadtbildes. „In Kooperation mit dem Referat für Altstadterhaltung des Landes Salzburg begehen wir dieses besondere Jubiläum auch mit drei Programmpunkten am Tag des Denkmals: Im Rahmen von Führungen öffnen wir den Marmorsaal im Augustinerbräu, das Bürgerhaus in der Judengasse 11 sowie den Wallistrakt, einen Trakt der Salzburger Residenz, und geben bei Führungen und ExpertInnengesprächen Einblicke in die Aufgaben und Tätigkeiten der Denkmalpflege.“

Berühmte Frauen am Wolfgangsee: St. Gilgen gedenkt Lisel Salzer, Maria Anna Freifrau von Sonnenburg (geb. Mozart) und Marie von Ebner-Eschenbach

Der kleine Ort St. Gilgen am Wolfgangsee im Salzkammergut war Lebens- und Wirkungsstätte von drei berühmten Frauen, denen am Tag des Denkmals gedacht wird. Die ehemalige Volksschule von St. Gilgen beherbergt heute das Museum der Zinkenbacher Malerkolonie, deren Mitglied auch die österreichische Malerin Lisel Salzer (1906–2005) war. Exklusiv am Tag des Denkmals präsentiert das Museum Bilder der international bekannten Künstlerin.
Maria Anna Mozart, die auch „Nannerl“ genannte ältere Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart, heiratete 1784 den hochfürstlichen Rat Johann Baptist von Berchtold zu Sonnenburg in St. Gilgen. Die Familie lebte bis zu seinem Tod im 1719/1720 errichteten Gerichtsgebäude. Das Haus wurde vor wenigen Jahren für Ausstellungs- und Veranstaltungszwecke adaptiert.
Schließlich erzählt ein Ortsrundgang von den Aufenthalten von Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916), geborene Gräfin Dubsky, die St. Gilgen Ende des 19. Jahrhunderts als ihr Sommerdomizil wählte. Sie setzte sich für die Ärmsten der Bevölkerung ein und verarbeitete viele ihrer Beobachtungen in ihren Romanen. Eine Lesung aus ihrem St. Gilgener Tagebuch schließt den Spaziergang ab.
Aber nicht nur berühmte Frauen spielen eine bedeutende Rolle in der Geschichte St. Gilgens, der Ort ist auch durch die Hausindustrie der Spitzenklöppelei ab dem 17. Jahrhundert bekannt. Als eines der letzten Häuser dieser Zeit erfahren Interessierte im Heimatkundlichen Museum alles Wissenswerte über die Erzeugung, den Handel und das Leben der von der Klöppelspitze lebenden Menschen, insbesondere der Klöpplerinnen.

 

50 Jahre Altstadterhaltung: Tag des Denkmals präsentiert Schätze der Salzburger Innenstadt

Die Altstadt von Salzburg unterliegt aufgrund ihrer historisch bedeutsamen Baukultur und Stadtbaukunst seit 1967 dem Salzburger Altstadterhaltungsgesetz. Anlässlich dieses 50-jährigen Jubiläums ermöglicht der Tag des Denkmals einmalige Einblicke in besondere Bauten der Salzburger Altstadt.
Neben dem Bürgerhaus in der Judengasse 11 ist am Tag des Denkmals auch der Wallistrakt, als Teil der Salzburger Residenz, im Rahmen von Führungen zugänglich. Das Hofbogengebäude von Erzbischof Wolf Dietrich stammt aus dem frühen 17. Jahrhundert und erhielt seinen Namen von der dort residierenden Schwester von Fürsterzbischof Colloredo, Maria Franziska Gräfin Wallis.
Ein weiteres architektonisches Juwel der Salzburger Altstadt befindet sich im Augustinerbräu Mülln. Nach der Generalsanierung des Salzburger Hauptbahnhofes fand der prunkvolle, denkmalgeschützte Marmorsaal, der für Gastronomie und als Veranstaltungsort diente, dort keine Verwendung mehr. Das Augustinerbräu schuf in heimlicher Vorarbeit die Voraussetzungen, den Saal ohne relevante Veränderungen in einen neu errichteten Gastraum einzubauen. Am Tag des Denkmals führen die Sachverständigenkommission für Altstadterhaltung sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Augustinerbräu Mülln durch den Marmorsaal und verraten spannende Details zu weiteren Umbauen und zukünftigen Planungen.
Dass Salzburg nicht nur eine bauhistorisch wertvolle Altstadt besitzt, sondern auch die angrenzenden Bezirke Spannendes zu bieten haben, wird eine Stadtführung durch die Elisabeth-Vorstadt präsentieren.

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Augustinerbräu Salzburg Mamorsaal © BDA

Restaurierte Filialkirche und Friedhofskarner Sankt Martin: Sonderführungen geben Einblicke in spezielle Techniken der Denkmalpflege

Die mehrjährige Restaurierung der Filialkirche St. Martin in der Lungauer Marktgemeinde St. Michael wurde in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen. Bei Sonderführungen am Tag des Denkmals berichtet der Restaurator vom sensiblen Umgang mit bauzeitlichen Putzen, von historischen (Kalk-)Verarbeitungstechniken und dem innovativen Konzept zur nachhaltigen Sanierung der Salz- und Feuchteschäden. Einen weiteren Höhepunkt bildet das 2016 freigelegte Sakramentshaus, eine vier Quadratmeter große spätgotische Wandmalerei, die der Villacher Schule zugeschrieben wird.

PR Bild BDA St. Martin im Lungau Filialkirche © Heinz Michael
Filialkirche St. Martin im Lungau nach der Restaurierung © Heinz Michael

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
tagdesdenkmals.at
facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich