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AmCham-Talk über Lehren aus der Covid-19-Krise

Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller über die Wichtigkeit von Wissenstransfer und barrierefreiem Handel

Im Rahmen des AmCham Talks der Amerikanischen Handelskammer in Österreich, am Freitag, den 30. September im Hilton Vienna Plaza sprach Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH) und Public Affairs-Managerin bei Pfizer, über die Lehren aus der Covid-19-Krise. Barrierefreier Handel und damit einhergehend ein internationaler Wissenstransfer seien Eckpfeiler des Impferfolgs.

Covid-19-Impfstoffe Resultat des freien Handels

„Die Produktion eines sicheren und wirksamen Covid-19-Impfstoffs ist sehr komplex“, sagt Gallo-Daniel. „Es gibt über 50.000 Produktionsschritte und rund 350 Kooperationen, wovon 90 Prozent Wissenstransfer sind. Aber auch die Inhaltsstoffe jeder Impfdosis stammen aus zahlreichen verschiedenen Ländern. Daher ist barrierefreier Handel für die möglichst rasche und effiziente Produktion von Impfstoffen unerlässlich“, betont Gallo-Daniel.

Renée Gallo-Daniel © Pfizer Corporation Austria, Chris Saupper

Patentschutz hat rasche Impfstoffproduktion ermöglicht

Die Lehren aus der Pandemie sind für Gallo-Daniel vielfältig: „Die Bedeutung von internationalen Partnerschaften, des weltweiten Aufbaus der Produktion, raschen Zulassungsverfahren, effektiven Lieferstrukturen und des Vertrauens in Impfstoffe sind sichtbar geworden.“ Auch der Patentschutz habe eine wichtige Rolle gespielt. „Der Schutz geistigen Eigentums war entscheidend, dass Unternehmen auf vorhandenem Wissen aufbauen und innerhalb kürzester Zeit die ersten Covid-19-Impfstoffe auf den Markt bringen konnten.“ Dass die Impfstoffversorgung weltweit nicht im Gleichschritt funktionierte, liege nicht am Patentschutz, sondern am mangelhaften Zugang vieler Menschen zu einer guten Gesundheitsversorgung.

Pfizer-Initiative für 1,2 Milliarden Menschen in 45 Ländern

Im Mai startete Pfizer eine Initiative für Menschen in einkommensschwachen Ländern. Das Unternehmen will patentgeschützte Medikamente und Impfstoffe, die in den USA oder der EU erhältlich sind, auf gemeinnütziger Basis an 45 einkommensschwache Länder liefern. Den Start machten Ruanda, Ghana, Malawi, Senegal und Uganda. Ziel ist es, die Lücke bei der Gesundheitsgerechtigkeit zu schließen und dazu beizutragen, eine gesündere Welt für 1,2 Milliarden Menschen zu schaffen.

Unter den Gästen und DiskutantInnen des AmCham Talks waren unter anderem (in alphabetischer Reihenfolge):

Isabella Blüml (Managing Director Xerox Austria)
Martin Brodey (Managing Partner, DORDA Rechtsanwälte GmbH)
Johannes Dobretsberger (Director Marketing, Oracle)
Peter Holzmüller (CEO, OTM/LHH)
Kathrin Kubesch (Sales und Marketing bei JUFA Wien City)
Christian Maetz (Business Development, AT&T Global Network Services Austria)
Marco Porak (Country General Manager & Director of Technology, IBM Austria)
Susanne Reisinger-Anders (Generalsekretärin, AmCham Austria)
Robin Rumler (CEO, Pfizer Austria)
Alexander Shopov (Head of Austria Branch and Sales Director Austria, AIG Europe)

Die American Chamber of Commerce in Austria (AmCham Austria) wurde 1960 gegründet und ist offizieller Vertreter der österreichisch-amerikanischen Geschäftswelt. Als gemeinnützige Organisation ist AmCham Austria unabhängig und unpolitisch. AmCham Austria ist Teil des globalen AmCham-Netzwerks, das in mehr als 100 Ländern vertreten ist und seinen Hauptsitz in Washington D.C. hat. AmCham Austria fördert den Ausbau und die Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen Österreich und den USA und spielt dabei eine doppelte Rolle. Erstens übernimmt AmCham Austria die Rolle eines aktiven Lobbyisten für US-Unternehmen, die Niederlassungen in Österreich gegründet haben und für österreichische Unternehmen, die Handelsbeziehungen und Interessen in den USA haben. Zweitens fördert AmCham neue Geschäftsbeziehungen amerikanischer Unternehmen in Österreich und umgekehrt. Weitere Informationen unter: http://www.amcham.at/