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Alexandra Resch ist neue Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Senologie (ÖGS, interdisziplinäres Forum für Brustgesundheit)

Frau übergibt an Frau: Strahlentherapeutin Univ.-Prof. Dr. Alexandra Resch folgt Pathologin Prim. Univ.-Prof. Dr. Angelika Reiner an der Spitze der ÖGS

Im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung der Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Senologie in Salzburg wurde Alexandra Resch für zwei Jahre zur neuen Präsidentin der ÖGS bestellt. Als Nachfolgerin von Angelika Reiner ist sie die zweite Frau, die die Führungsposition der 1983 gegründeten Gesellschaft innehat. Ihre Ziele sind, das Fach Strahlentherapie innerhalb der interdisziplinär ausgerichteten ÖGS zu profilieren und die individualisierte Therapie von Brustkrebs voranzutreiben. Ebenso wichtig ist ihr, das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm weiterzuentwickeln und insbesondere bei älteren Frauen die Teilnahmerate zu erhöhen.

Pressefoto ÖGS Alexandra Resch © Studio Prader
Univ.-Prof. Dr. Alexandra Resch © Studio Prader

Interdisziplinäre Ausrichtung ermöglicht kürzere, individualisierte Brustkrebstherapie und steigert Lebensqualität und Heilungschancen

„Durch die enge Zusammenarbeit der verschiedenen Fachrichtungen ist es in den vergangenen Jahren gelungen, erhebliche Fortschritte in der Brustkrebsbehandlung zu erzielen und zahlreiche Leben zu retten“, hebt Resch die Bedeutung der interdisziplinären Ausrichtung der ÖGS hervor. „Wesentlich für Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen, die sich mit der Diagnostik und Therapie von Brustkrebs befassen, ist, um die Stärken und Schwächen sowohl der eigenen Methoden als auch der Verfahren der Partnerfächer zu wissen und neue Entwicklungen und Potentiale zu erkennen.“
Als vorrangige Aufgabe ihrer Präsidentschaft sieht Resch, Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeiten und Potentiale ihres Fachs Strahlentherapie näher zu bringen. Zunehmende Herausforderungen erkennt Resch im Wunsch vieler Patientinnen nach einer möglichst individuellen Diagnostik und Therapie auf der Basis evidenzbasierter Beweise für die Wirksamkeit jeder Maßnahme. „Gerade die Strahlentherapie ist ein wichtiger Bestandteil der interdisziplinären Brustkrebsbehandlung, dank der Brustkrebs-Patientinnen kürzere, individualisierte Behandlungen erhalten und sich dadurch ihre Lebensqualität wie auch ihre Heilungschancen erhöhen.“

Weiterentwicklung des Brustkrebsfrüherkennungsprogrammes: Fokus auf ältere Frauen ab 60

„Der zweite Schwerpunkt meiner Präsidentschaft soll der Fortführung, dem Ausbau und der Weiterwicklung des Nationalen Österreichischen Brustkrebsfrüherkennungsprogrammes (BKFP) gelten. Vor allem muss noch weiter an der Teilnahmerate bei älteren Frauen gearbeitet werden“, sagt Resch. Durch regelmäßige Information müsse in der Bevölkerung das Bewusstsein verstärkt werden, dass die Erkrankung mit zunehmendem Alter an Häufigkeit zunimmt. „Derzeit nimmt jedoch die Teilnahmerate mit zunehmendem Alter deutlich ab und ist insbesondere bei Frauen von 61 bis 69 sehr schlecht, obwohl diese infolge der steigenden Lebenserwartung eine sehr wichtige Zielgruppe darstellen“, so Resch.

Expertise von einer Frau für Frauen

Führungspositionen im Gesundheitswesen sind nach wie vor zum überwiegenden Teil in Männerhand, „gläserne Decken“ für Frauen sowohl in Krankenhäusern wie auch in wissenschaftlichen Gesellschaften keine Seltenheit. Selbst bei der ÖGS, deren Forschungsgegenstand Brustkrebs zu 99 Prozent Frauen betrifft, gab es seit ihrer Gründung im Jahr 1983 bis heuer zwar dreizehn unterschiedliche Präsidenten, mit Angelika Reiner aber nur eine einzige Präsidentin.
Mit Alexandra Resch übernimmt nun die zweite Frau die Führung der ÖGS. „Ich freue mich darauf, während meiner Präsidentschaft verstärkt als Frau für Frauen tätig sein zu können“, sagt Resch. Nicht zuletzt möchte ich als Universitätsprofessorin, Abteilungsleiterin und nun auch Präsidentin einer großen wissenschaftlichen Gesellschaft vor allem jüngeren Kolleginnen zeigen, dass es möglich ist, berufliche Ziele zu erreichen und auch in männlich dominierten Domänen Leitungsfunktionen zu übernehmen.“

ÖGS Pressefoto ÖGS Reiner Resch © ÖGS/APA-Fotoservice/Neumayr
Frau übergibt an Frau: Strahlentherapeutin Univ.-Prof. Dr. Alexandra Resch (rechts) folgt Pathologin Prim. Univ.-Prof. Dr. Angelika Reiner (links) an der Spitze der ÖGS © ÖGS/APA-Fotoservice/Neumayr

Anerkannte Expertin auf dem Gebiet der Strahlentherapie mit Schwerpunkt brusterhaltende Therapie des Mammakarzinoms

Univ.-Prof. Dr. Alexandra Resch, Fachärztin für Radiologie und Strahlentherapie, ist seit 1995 Oberärztin und Gruppenleiterin für Patientinnen mit Mammakarzinom an der Universitätsklinik für Strahlentherapie Wien. Seit 2005 leitet sie die Röntgenabteilung im Hartmannspital mit Schwerpunkt Brustkrebsfrüherkennung im Rahmen des dortigen (mit dem BGZ-AKH affiliierten) Brustgesundheitszentrums. Ihre Habilitationsschrift verfasste sie zum Thema „Brachytherapie im brusterhaltenden Therapiekonzept des Mammakarzinoms“, darüber hinaus ist sie Autorin von über 60 wissenschaftlichen Publikationen und hielt über 200 Vorträge und Posterpräsentationen.
Resch ist Gründungs- und Vorstandsmitglied der „Initiative Radioonkologie – Wiener Gesellschaft zur Förderung der Strahlentherapie“ (IRO) und Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Radioonkologie (ÖGRO). Des Weiteren ist sie Mitglied der Österreichischen Röntgengesellschaft (ÖRG), der European Society of Radiology (ESR), der Radiological Society of North America (RSNA) und der Deutschen Röntgengesellschaft.