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„Gemeinsam unterwegs“ am 25. September in Oberösterreich:

Tag des Denkmals 2016 rückt historische Pilgerwege, Verkehrs­wege und Themenstraßen in den Mittelpunkt und präsentiert aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes

Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ lädt das Bundesdenkmalamt am 25. September zum österreichweiten Tag des Denkmals 2016. In Oberösterreich öffnen bei insgesamt 41 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Klöster, Schlösser, Villen, historische Eisenbahnen u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Führungen und Präsentationen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und zeigen Fortschritte und Ergebnisse aktueller Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamts. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

„Gemeinsam unterwegs“ auf historischen Pilgerwegen, Bahnstrecken, Raddampfern und Themenstraßen

„Unser heuriges Motto ‚Gemeinsam unterwegs’ berührt die Bau- und Kunstdenkmale in vielfältiger Weise: Bereits bei der Erhaltung unserer Kulturgüter sind zahlreiche Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen wie Archäologie, Architektur, Handwerk, Restaurierung u.v.m. für einen bestimmten Zeitraum gemeinsam unterwegs“, sagt Landeskonservatorin HRin Dr.in Ulrike Knall-Brskovsky, Abteilung für Oberösterreich.

PR Bild BDA Landeskonservatorin Oberösterreich HR Dr Ulrike Knall © BDA
Landeskonservatorin HR Dr Ulrike Knall © Bundesdenkmalamt

„Es gibt aber auch Kulturdenkmale, auf denen früher wie heute viele Personen im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam unterwegs waren und auch noch sind. Dazu gehören historische Pilger- und Handelswege, denkmalgeschützte Verkehrsmittel wie die Florianerbahn und der Raddampfer Gisela oder aber auch die für den Tourismus wichtigen Themenstraßen“, so Knall-Brskovsky. Unter den Programmpunkten des heurigen Tages des Denkmals finden sich zahlreiche geführte Stadtrundgänge, Wanderungen und Fußwallfahrten wie z.B. im Almtal, den Städten Bad Ischl, Enns und Freistadt, am Marchtrenker Friedensweg und dem Mühlviertler Jakobsweg.

Restaurierung als Prozess: Benediktinerstift Kremsmünster gibt Einblicke in Herausforderungen des Denkmalschutzes

Das Stift Kremsmünster wurde im Jahr 777 gegründet. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Anlage unter den Baumeistern Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer u.a. zu einer der größten Österreichs erweitert: So misst der Südflügel etwa 290 Meter Länge und beinhaltet prunkvolle repräsentative Räumlichkeiten wie das Refektorium, die Bibliothek und den Kaisersaal. Der 51 Meter hohe „Mathematische Turm“, in dem sich die Sternwarte Kremsmünster befindet, gilt als eines der ersten Hochhäuser Österreichs.

PR Bild BDA Stift Kremsmünster © Stift Kremsmünster, Josef Leithner
Stift Kremsmünster © Stift Kremsmünster, Josef Leithner

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche konservatorische Schwerpunkte gesetzt. Nach und nach wurden u.a. das Wassertor, Fassadenfronten und das Refektorium restauriert. Für die Landesgartenschau 2018 werden derzeit eine Reihe von Vorhaben vor allem im Gartenbereich umgesetzt, wie das einzigartige frühbarocke Feigenhaus. Entlang dieser abgeschlossenen Restaurierungen geben am Tag des Denkmals Landeskonservatorin HRin Dr.in Ulrike Knall-Brskovsky und Pater Klaudius Wintz OSB, Obmann des Diözesankundevereins, Einblicke in die Problematik des denkmalgerechten Restaurierens und stellen Lösungsansätze vor.

Herrschaftlicher Ansitz „Villa Lanna“ in Gmunden: Gesamtkunstwerk aus dem 19. Jahrhundert öffnet einmalig seine Tore

Die Denkmalanlage Villa Lanna ist ein Gesamtkunstwerk aus der Zeit des Historismus. Nach dem Vorbild der italienischen Hochrenaissance entstand sie aus dem Streben nach stilistischer und formaler Einheit von Architektur, Plastik, Malerei, Ornamentik, Kunsthandwerk und Gartenkunst. Am Tag des Denkmals kann die in Privatbesitz befindliche Villenanlage einmalig im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

PR Bild BDA Villa Lanna Speisesaal © Bundesdenkmalamt
Villa Lanna Speisesaal © Bundesdenkmalamt

Ebenfalls in Gmunden vor Anker liegt der historische Raddampfer DS Gisela. Das Dampfschiff ist eines der ältesten der Welt und nach einer Tochter von Kaiser Franz Joseph I. benannt. In der „Kaiserkabine“ reiste die Kaiserfamilie oftmals von Gmunden nach Ebensee auf ihrem Weg nach Bad Ischl. Im Anschluss an die kostenlose Führung am Tag des Denkmals besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an der großen Seerundfahrt zum ermäßigten Tarif.

Florianerbahn: Sanierte Jugendstilremise zeigt historische Fahrzeugsammlung aus dem frühen 20. Jahrhundert – künftiger Fahrbetrieb auf Teilstück in Planung

Die Florianerbahn wurde 1913 ursprünglich als zweite Bahnverbindung zwischen Linz und Steyr geplant. Realisiert wurde jedoch nur ein einziges Teilstück zwischen Ebelsberg und St. Florian, das bis zur Stilllegung 1974 eine Hauptverkehrsader blieb. Bis vor kurzem wurde die Jugendstilremise generalsaniert. Mit ihrer historischen Fahrzeugsammlung vermittelt sie einen umfassenden Einblick in den Bahn- und Werkstättenbetrieb.

Die aktuelle Fotoausstellung „Florianerbahn – Gemeinsam unterwegs in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ zeigt seltene Details aus dem ehemaligen Betrieb, dem Gemeinschaftsprojekt Remisensanierung und einen Ausblick auf einen möglichen zukünftigen Fahrbetrieb auf einem kurzen Teilstück. Mag.a Susanne Leitner vom Bundesdenkmalamt gibt am Nachmittag Auskunft zu denkmalpflegerischen Fragen.

PR Bild BDA Florianerbahn, Historische Remise © Heinzl Rudolf, Club Florianerbahn
Florianerbahn, Historische Remise © Heinzl Rudolf, Club Florianerbahn

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich