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„Gemeinsam unterwegs“ am 25. September in Salzburg:

Tag des Denkmals 2016 rückt Wallfahrtsorte, Kirchen und Salzburger Bürgerhäuser in den Mittelpunkt – Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf und Maria Kirchental sind weitere Höhepunkte

Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ lädt das Bundesdenkmalamt am 25. September zum österreichweiten Tag des Denkmals 2016. In Salzburg öffnen insgesamt 23 Programmpunkte – darunter Kirchen, Schlösser, Burgen, der Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf und historische Bürgerhäuser in der Stadt Salzburg – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Führungen und Präsentationen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und zeigen Fortschritte und Ergebnisse aktueller Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamts. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

„Gemeinsam unterwegs“: Denkmalschutz als gemeinschaftliches Projekt zur Bewahrung des kulturellen Erbes

„Am diesjährigen Tag des Denkmals präsentieren wir das reichhaltige kulturelle Erbe Salzburgs unter dem Motto ‚Gemeinsam unterwegs’: Waren einst Wallfahrtsorte, Kirchen und Burgen Ziel gemeinsamer Wege, so sind wir heute gemeinsam bestrebt, diese Orte als Teil unserer Vergangenheit zu erhalten“, sagt Landeskonservatorin Dipl.-Ing.in Eva Hody, Abteilung für Salzburg. „Denkmaleigentümerinnen und Denkmaleigentümer, Vereine und öffentliche Institutionen sind hier gemeinsam unterwegs mit dem Bundesdenkmalamt und Fachfirmen aus den unterschiedlichsten Gewerken. Im Zusammenspiel tragen sie alle in hohem Maße dazu bei, das kulturelle Erbe nicht nur zu bewahren, sondern auch künftigen Generationen weiterzugeben.“

PR Bild BDA Landeskonservatorin DI Eva Hody © BDA Foto Bettina Neubauer-Pregl
Landeskonservatorin DI Eva Hody © BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl

Der heurige Tag des Denkmals rückt dieses gemeinschaftliche Arbeiten in den Mittelpunkt: Expertinnen und Experten aus den Bereichen Architektur, Bau, Restaurierung, Archäologie u.v.m. gewähren an ausgewählten Denkmalen Einblicke in ihre Arbeit. Darüber hinaus werden einige kürzlich restaurierte Denkmale erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Adaptierung eines Salzburger Bürgerhauses für die zeitgemäße Nutzung –Baustellenbesichtigung gibt Einblicke in Herausforderungen des Denkmalschutzes

Das Haus Steingasse 9 in der Salzburger Innenstadt wurde 1490 erstmals urkundlich genannt. Es repräsentiert den Typus des charakteristischen Salzburger Bürgerhauses, das vom 16. bis ins 19. Jahrhundert kontinuierlich erweitert wurde. Bis heute sind zahlreiche Ausstattungsdetails aus den jeweiligen Bauphasen erhalten geblieben.

Die Adaptierung für eine zeitgemäße Nutzung birgt zahlreiche Herausforderungen wie etwa einen erforderlichen Felsabtrag oder die Beherrschung des Bergwassers und seine Drainagierung über die Rückseite des Liftschachtes. Der Tag des Denkmals bietet die einmalige Möglichkeit einer Baustellenbesichtigung, bei der der Architekt die aktuellen Arbeiten erläutert.

„Stille-Nacht“-Bezirk in Oberndorf erhält neues Museum im restaurierten Pfarrhof

Der alte Pfarrhof in Oberndorf wird noch bis Herbst 2016 für ein neues Stille-Nacht-Museum adaptiert, das künftig die Entstehung, den Ort der Uraufführung und die Verbreitung des wohl berühmtesten Weihnachtsliedes dokumentiert. Architektin und Architekt des Umbaus gewähren am Tag des Denkmals bereits erste Einblicke in die Räumlichkeiten und erklären die denkmalgerecht vorgenommene Restaurierung und Adaptierung. Unmittelbar angrenzend liegt die Stille-Nacht-Kapelle, die jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher aus aller Welt anlockt. Der bescheidene, bewusst schlicht gehaltene Sakralbau entstand in den Jahren 1924 bis 1936 am Ort der Uraufführung des Weihnachtsliedes und ist mit Glasfenstern, die an Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber, Dichter und Komponist des Liedes, erinnern, ausgestattet.

PR Bild BDA Stille-Nacht Kapelle © BDA, Foto: Hans Eder
Stille-Nacht Kapelle © BDA, Foto: Hans Eder

Der Markt Oberndorf wurde zwar bereits in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts erstmals genannt, allerdings über die Jahrhunderte so häufig überschwemmt, dass man den Ort vom Salzachknie absiedelte und in den Jahren 1900 bis 1906 hochwassergeschützt neu anlegte. Dabei wurde auch die um 1770 erbaute Pfarrkirche abgetragen, in der 1818 erstmals das Weihnachtslied „Stille Nacht“ erklang. Eine Führung am Tag des Denkmals informiert über Geschichte und geistliche Botschaft des Neubaus von 1906, dessen Architekt der spätere Linzer Dombaumeister Matthäus Schlager (1870 bis 1959) war.

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Oberndorf, Pfarrkirche © BDA, Foto: Petra Laubenstein

Maria Kirchental: Präsentationen des instandgesetzten Schwesternwohnhauses „Stöckl“ und Österreichs größter Votivtafelsammlung

Im Ensemble des Wallfahrtsortes Maria Kirchental wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Objekte liebevoll restauriert und saniert. Den Abschluss der umfangreichen Arbeiten machte vor kurzem das Herbergshaus, das so genannte „Stöckl“, aus dem 18. Jahrhundert, das nun als Wohnhaus der Schwestern dient. Sehenswert sind u.a. das barocke Haussegensbild „Maria mit den Knaben Jesus und Johannes“, das Stichkappentonnengewölbe im Erdgeschoß, originale Türen und der barocke Dachstuhl.

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Stöckl, Maria Kirchental © BDA, Foto: Petra Laubenstein

Im benachbarten Wallfahrtsmuseum Maria Kirchental befindet sich die österreichweit größte Sammlung von kunsthistorisch wertvollen Votivbildern: Rund 1.200 „Kunstwerke der naiven Volkskunst“ zeugen von der Dankbarkeit, die diesem besonderen Ort der Stille mit der hochbarocken Wallfahrtskirche des kaiserlichen Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach im Laufe von 300 Jahren entgegengebracht wurde. Die einzigartige Sammlung kann am Tag des Denkmals im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich