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„Gemeinsam unterwegs“ am 25. September in Wien:

Tag des Denkmals lädt zur kulturhistorischen Entdeckungsreise durch Wien und begibt sich auf die Spuren Kaiser Franz Josephs

Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ lädt das Bundesdenkmalamt am 25. September zum österreichweiten Tag des Denkmals 2016. In Wien öffnen bei insgesamt 50 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Museen, Palais, Parkanlagen, historische Fahrzeuge u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Führungen und Präsentationen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und zeigen Fortschritte und Ergebnisse aktueller Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

„Gemeinsam unterwegs“ auf Wiens Straßen, Wegen und Gleisanlagen

„‚Gemeinsam unterwegs’ bedeutet Bewegung, die der Motor allen Lebens ist“, sagt Landeskonservator HR Univ.-Doz. Dr. Friedrich Dahm, Abteilung für Wien. „Der Mensch hat viele Anstrengungen unternommen, um Bewegung zu ermöglichen, zu erleichtern und zu beschleunigen. Er entwarf Hilfsmittel, von denen einige heute den Rang eines Denkmals bekleiden: Straßen, Wege und Gleisanlagen, aber auch die unterschiedlichen Fortbewegungsmittel samt zugehörigen Motoren.“

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Landeskonservator Wien HR Univ-Doz. Dr. Friedrich Dahm © BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl

Passend zum heurigen Motto wird am Tag des Denkmals ein „Rollendes Museum“ eingerichtet: Denkmalgeschützte historische Wiener Tramwaywägen des Wiener Tramwaymuseums bringen Besucherinnen und Besucher zu vielen Programmpunkten rund um die Wiener Innenstadt. Die Sammlung des Museums umfasst insgesamt 106 historische Straßenbahngarnituren – von der Pferdetramway aus 1868 über die ersten „Elektrischen“ bis zum ULF-Versuchsträger.

Eröffnung des Tages des Denkmals in der Wiener Urania: Baujuwel und Bildungszentrum mit der ältesten Volkssternwarte Österreichs

Die Eröffnungsfeier des diesjährigen Tages des Denkmals findet in der Wiener Urania statt. Das 1909 vom slowenisch-italienisch-österreichischen Architekten Max Fabiani geplante und am Donaukanal im Herzen von Wien errichtete Haus beinhaltet die älteste Volkssternwarte Österreichs und steht als Bildungszentrum seit über hundert Jahren allen Wienerinnen und Wienern offen.

PR Bild BDA Wiener Urania © AnnABlaU
Wiener Urania © AnnABlaU

Nach der offiziellen Begrüßung durch Gemeinderat Dr. Kurt Stürzenbecher (Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung) und Landeskonservator HR Univ.-Doz. Dr. Friedrich Dahm folgt eine Matinee zur Geschichte des Hauses sowie zum Thema „SlowenInnen in Wien“. Neben Rundgängen gibt es Schnupperworkshops der Volkshochschule zum Thema Kunst, Kultur, Sprache und Bewegung.

Wiener Hofburg öffnet ihre Tore – vom Prunksaal der Nationalbibliothek über die Hofburgkapelle bis zum Bundesdenkmalamt

Die Wiener Hofburg bietet Raum für zahlreiche Institutionen, von denen einige auch am Tag des Denkmals öffnen. Die Österreichische Nationalbibliothek gewährt Einblicke in ihre Papyrussammlung und das Institut für Restaurierung. Im Prunksaal finden anlässlich des 100. Todestages von Kaiser Franz Joseph I. die Ausstellung „Der ewige Kaiser“ und Spezialführungen zum Thema „Ein Kaiser auf Reisen“ statt. In der benachbarten Hofburgkapelle gibt es Führungen und Vorträge zur Entstehung und Geschichte sowie eine Messe und ein Orgelkonzert.

PR Bild BDA Hofburg Ahnensaal Gesamtansicht © BDA Foto Michael Oberer
Hofburg, Ahnensaal © BDA, Foto: Michael Oberer

Auch das Bundesdenkmalamt selbst, dessen Zentrale in der Hofburg untergebracht ist, ermöglicht am Tag des Denkmals einen Blick hinter die Kulissen. Expertinnen und Experten unterschiedlichster Abteilungen stellen ihre vielfältigen Tätigkeitsbereiche wie Konservierung, Restaurierung, Archäologie, Architektur und Bautechnik oder den Bereich des Internationalen Kulturgütertransfers vor. Zudem gibt es Sonderführungen durch den Ahnensaal und das Sterbezimmer Kaiser Franz II./I.

Kulturelles Erbe der Kaiserzeit: Führungen durch das Haus der Industrie und den Türkenschanzpark

Mit dem 1911 von Kaiser Franz Joseph I. eröffneten Haus der Industrie wurde einer der letzten Großbauten des Historismus in Wien seiner Bestimmung übergeben. Der Wiener Architekt Karl König plante das viergeschoßige Büropalais am Schwarzenbergplatz, dessen originale Inneneinrichtung auch heute noch weitgehend intakt ist. Am Tag des Denkmals werden Führungen durch das Haus geboten, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Sitz des Alliierten Rates und Verhandlungsort für den Österreichischen Staatsvertrag fungierte.

PR Bild BDA Haus der Industrie Großer Festsaal © Bruckner IV
Haus der Industrie, Großer Festsaal © Bruckner IV

Bereits 1888 von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet wurde der Türkenschanzpark, eine der wenigen Parkanlagen in Österreich, die unter Denkmalschutz stehen. Entstanden ist die Grünfläche aus bürgerlichem Engagement: Aus dem Kreis der Cottage-Vereinsmitglieder konstituierte sich unter dem Vorsitz des Architekten Heinrich Ferstel ein „Comité zur Anlage eines öffentlichen Parkes auf der Türkenschanze“. Gartenhistorische Führungen geben Einblicke in die historische und soziale Bedeutung des Parks, der sich seit der Gründung in seiner Grundstruktur kaum verändert hat.

Weitere Höhepunkte am Tag des Denkmals quer durch die Jahrhunderte: Mittelalterliche Virgilkapelle, Biedermeier-Tour und Arena Wien

Die Virgilkapelle, einer der besterhaltenen gotischen Innenräume Wiens, entstand um 1120/1130 als Unterbau für eine Kapelle am Stephansplatz. Der faszinierende Sakralbau wurde 1973 im Zuge des U-Bahn-Baus wiederentdeckt und kürzlich umfassend restauriert. Am Tag des Denkmals laden Führungen und eine Dauerausstellung zum Eintauchen ins mittelalterliche Wien.

Das Museum für Angewandte Kunst (MAK) bietet eine spezielle Tour zu Möbeln und Interieur des Biedermeiers. Nach einer Führung durch die der Schausammlung „Empire Biedermeier“ fährt ein Shuttlebus am Tag des Denkmals zum Geymüllerschlössel nach Pötzleinsdorf, wo verschiedene Interieurs im originalen architektonischen Kontext betrachtet werden können. Möbel mit Geheimfächern, Bilderuhren, Porzellanbilder u.v.m. machen die Welt des Biedermeiers greifbar und erlebbar.

Im dazu kontrastreichen Gegensatz stehend ist der ehemalige Schweineschlachthof St. Marx nicht nur ein künstlerisches und kulturelles Denkmal, sondern auch ein gesellschaftspolitisch herausragendes Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement seit 1976 für mehr Freiräume in der Stadt und gegen die Kommerzialisierung Wiens. Als selbstverwaltete, basisdemokratisch organisierte Einrichtung ist die Arena Wien zu einem Fixpunkt der Kultur- und Kunstszene geworden. Am Tag des Denkmals werden Führungen, eine Begleitausstellung sowie eine Open-Air-Vorführung des Films „Arenafreiheit“ geboten.

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich