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„Gemeinsam unterwegs“ am 25. September in Kärnten:

Tag des Denkmals 2016 rückt historische Straßen, Pilgerwege und Handelsrouten in den Mittelpunkt und präsentiert aktuelle Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes

Unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“ lädt das Bundesdenkmalamt am 25. September zum österreichweiten Tag des Denkmals 2016. In Kärnten öffnen bei insgesamt 16 Programmpunkten denkmalgeschützte Objekte – darunter Kirchen, Klöster, Ruinen, archäologische Ausgrabungsstätten, historische Straßenbauten u.v.m. – bei freiem Eintritt ihre Tore. Spezielle Führungen und Präsentationen ermöglichen dabei einen besonderen Blick auf unser kulturelles Erbe und zeigen Fortschritte und Ergebnisse aktueller Restaurierungsarbeiten des Bundesdenkmalamtes. Das detaillierte Programm des Tages des Denkmals ist unter www.tagdesdenkmals.at abrufbar.

„Gemeinsam unterwegs“ auf antiken Straßen und neuzeitlichen Routen in Kärnten

„Seit es den ‚Homo sapiens’ gibt, gibt es auch den ‚Homo migrans’: Gegenwärtig sind viele Menschen unterwegs, weil sie ihre Heimat verlassen müssen oder weil sie sich ökonomisch verbessern möchten“, sagt Landeskonservator Mag. Gorazd Živkovič, Abteilung für Kärnten. „Wie weit die Geschichte der Mobilität in die Vergangenheit zurückreicht, ist am Tag des Denkmals unter dem Schwerpunkt ‚Archäologie’ erfahrbar: In Warmbad-Villach gibt eine römerzeitliche Straßentrasse Aufschluss über ein bereits in der Antike bestehendes Straßennetz.“

Ebenso rückt der heurige Tag des Denkmals aber auch die neuzeitliche Verkehrsinfrastruktur in den Vordergrund. Zahlreiche Programmpunkte entlang von historischen Pilgerwegen, Handelsrouten, Pass- und imperialen Straßen – darunter die Großglockner Hochalpenstraße, der Erzwanderweg und der Hemma-Pilgerweg – laden zu kulturellen Entdeckungen ein. Darüber hinaus werden neu restaurierte bzw. konservierte Objekte erstmals der Öffentlichkeit präsentiert und Einblicke in die Arbeit des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege ermöglicht.

PR Bild BDA Landeskonservator Mag Gorazd Živkovič © BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl
Landeskonservator Mag Gorazd Živkovič © BDA, Foto: Bettina Neubauer-Pregl

Konservierung vs. Restaurierung: Kapellenruine in Rosenbach und alter Pfarrhof in Saak geben Einblicke in Aufgaben und Ziele des Denkmalschutzes

Die Kapellenruine in Rosenbach wurde 1903 erbaut und stand ursprünglich auf einem Friedhof für die beim Bau des Karawankentunnels tödlich verunglückten Arbeiter. Durch Beschuss im Zuge der Kärntner Grenzkämpfe 1919 wurde die Kapelle schwer beschädigt. In den Jahren 2015 und 2016 wurde die Ruine denkmalgerecht konserviert, um sie in ihrer überkommenen Erscheinung als Mahnmal gegen den Krieg zu bewahren. Am Tag des Denkmals wird die Ruine gesegnet und nach abgeschlossener Konservierung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

PR Bild BDA Kapellenruine Rosenbach © BDA, Foto: Petra Laubenstein
Kapellenruine Rosenbach © BDA, Foto: Petra Laubenstein

Ebenfalls gerade abgeschlossen wurde die Restaurierung des spätbarocken Pfarrhofes von 1757 in Saak. Vier Jahre lang restaurierte die Eigentümerfamilie Fassaden, Fenster, Holzböden und Stuckdecken des Pfarrhofes sowie des Nebengebäudes unter fachlicher Anleitung eines Restaurators. Am Tag des Denkmals erstrahlt der alte Pfarrhof in neuem Glanz und wird im Rahmen von Führungen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Erlesene Musik und Baukultur in Innerteuchen: Schuberts Winterreise und barocke Schätze

In der Innerteuchen wurde im 18. Jahrhundert eine von insgesamt 26 Kärntner Missionsstationen gegründet, um den Geheimprotestantismus einzudämmen. Das seit 2008 in Privatbesitz stehende Kloster wurde vor einigen Jahren restauriert und beherbergt Schätze wie eine frühbarocke Truhenorgel und ein Altargemälde aus der Hand des bedeutendsten Kärntner Barockmalers Josef Ferdinand Fromiller.

Am Tag des Denkmals wird im Rahmen des Carinthischen Sommers Franz Schuberts „Winterreise“ in einer Fassung für Stimme und Drehleier aufgeführt (Karten unter: www.carinthischersommer.at). Im Anschluss werden kunst- und musikhistorische Führungen in Kirche und Kloster geboten.

PR Bild BDA Innerteuchen Ehemalige Kloster- und Pfarrkirche © BDA, Foto: Petra Laubenstein
Innerteuchen, Ehemalige Kloster- und Pfarrkirche © BDA, Foto: Petra Laubenstein

Geführte Pilgerwanderungen entlang des Hemma-Pilgerweges und des Benedikt-Pilgerweges

Passend zum Motto „Gemeinsam unterwegs“ liegt ein Schwerpunkt des heurigen Tages des Denkmals auf Pilgerwegen und Wallfahrtskirchen. Eine ganztägige Wanderung von Maria Saal nach St. Georgen am Längsee begibt sich auf die Spuren der Krainer Wallfahrt, die seit 1607 am Hemma-Pilgerweg ausgetragen wird. Zertifizierte Pilgerbegleiterinnen und Pilgerbegleiter lassen mit Führungen und Informationen zum Leben der Kärntner Landesheiligen ein Stück der alten Pilgertradition lebendig werden.

Eine weitere geführte Pilgerwanderung führt von der barocken Wallfahrtskirche und Basilika Maria Loreto in St. Andrä zum Benediktinerstift St. Paul im Lavanttal. Die Strecke ist Teil des Benedikt-Pilgerweges, der seinen Namen in Erinnerung an die Wiederbesiedlung des Klosters im Jahr 1809 erhielt. Im Rahmen von Führungen sind die Basilika Maria Loreto wie auch das Stiftsmuseum St. Paul zu besichtigen, das neben wertvollen Büchern und Handschriften auch eine herausragende Kunstsammlung beherbergt.

PR Bild BDA Basilika Maria Loreto St Andrä© BDA, Foto: Petra Laubenstein
Basilika Maria Loreto, St. Andrä© BDA, Foto: Petra Laubenstein

Informationen zu allen Programmpunkten am Tag des Denkmals unter:
www.tagdesdenkmals.at
www.facebook.com/TagDesDenkmalsInOsterreich